250x160 vaubanErst in der periode der Generalstaaten (1632-1749) wurde Maastricht als Bollwerk der Nederlande international bekannt. Die mitterlaterliche Umwallung, seitdem als Hauptwall bekannt, behielt ihre Bedeutung als Aufstellungsort für die Geschütze und als letzte Verteidigingslinie, im Vorfeld aber entstand ein System von Auszenweken, wie man es in den Niederlanden und in solcher Verschiedenheit kaum findet. Die Aussenwerke, eine Antworte auf die vorherrschende Rolle der Artillerie, kamen zu Lasten der Generalsstaaten und wurden anfangs gemäss den Grundsätzen des altniederländischen Festunssystems gebaut, das im wesentlicher aus einer Reihe übersichtlicher und zienlich niedriger, einander flankierender Erdaufschüttungen bestand. Im Vergleich zu den in Stein gemauerten Bastionen hatten diese Aussenwerke den Vorteil, das die Geschosse des Feindes in der Erde erstickten und die Verteidiguer dank der Aufstellung, der Geschütze im FReien nicht nur den qualm des Pulvers in den überwölbten Geschützsständen behindert wurden. Das Festungssystem war eigentlich auf Schutz durch Wasser berechnet. Hierdurch konnte auch die Anwendung von Mauerwerk beschränkt bleiben. Die lage um Maastricht, wo an in Abschnitt zwischen Tongersepoort und Lindenkruispoort den sogenannten Hoge Fronten, nicht über Wassergráben verfügte, zwang die Militärbaumeister immer wieder zu abweichungen vom nordniederländiscen Modell, nämlich Einsatz von mehr Mauerwerk und einem manchmal übermäsingen Ausbau des Festungsgürtels. Die grosse rechtwinckligen Hornwerke bestanden ganz aus Erde, die fünfeckigen Erdbastionen aber hatten mit Ziegelstein gefütterde Mergelsteinwände. Zum Schutz diente ein Trockengraben,dessen Fekdseiterige Böschung, Kontrescarpe genannt, später meistens eine Mauerschicht erhielt. Auch wurden die Lunetten (kleine vorgeschobene Stüzpunkte) mit einer Mauer gefüttert. Daneben gab es noch andere Erdwerke,meistens ohne Ummauerung, wie die Kontergarden ( deckungswall vor dem Bastiom) mit vorspringendem und die Tenaillen oder Scheren mit einspringendem Winkel, wodurch ein zickzackf\órmiger Schutzwand entstand. Die äussere Verteidigungslinie bildete ein gedeckter Weg mit Brustwehr, der am Glacis leicht abfallend im Vorfeld Verlief.